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Ars Audiendi ~ Musikhören als schöpferische und heilende Kunst
Die Heilkunst des Hörens

Ba-ju2b_Empfehlungen von Werken und Interpretationen des
Johann Sebastian Bach
- Was ist wichtig für einen Einstieg in seine Musik -
Vorbemerkung: hier geht es um das Hören der Musik, nicht um das Spielen!

Grundsätzlich empfehle ich nur Aufnahmen, die ich kenne. Da ich kein Rundfunkarchiv zur Verfügung habe, bleibt mir vieles unbekannt. Zu den hier empfohlenen Aufnahmen zählen Sie dann bitte diejenigen Schallplatten hinzu, die Sie persönlich kennen und schön finden! Ich bin immer dankbar für Hinweise auf besonders schöne Aufnahmen!

Das Gesamtwerk Bachs ist so umfangreich, daß ein Leben nicht ausreicht, um alle seine Werke (wirklich) zu hören und kennenzulernen. Es ist einfach “zuviel”. Ich empfehle Ihnen eine Auswahl mit einigen der schönsten Werke Bachs. Aufnahmen, bei denen alle Stücke “optimal” sind, gibt es kaum. Optimal heißt für mich, daß ich diese Interpretation auch beim fünfzigsten Mal noch hörenswert finde. Und vor allem: daß diese Aufnahme sich in meiner Praxis als Seminarleiter und Musiktherapeut bewährt hat. So müßte ich manchmal aus drei verschiedenen Einspielungen eine Aufnahme neu zusammenstellen, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Eine Grundentscheidung bei jedem Musikstück von Bach ist: wähle ich die romantischere Aufnahme oder die “Neue Ästhetik” (siehe bei Johann Sebastian Bach /“Rezeptionsgeschichte”). Die intellektuellen Einspielungen kommen für mich nicht in Frage, wenn das Musikhören Erfüllung, Freude und heilsame Berührung schenken soll.

Ich tendiere bei den Oratorien und Passionen zur romantischen Version (Richter, Jochum, Rilling), bei einzelnen Kantaten und Motetten zur “Neuen Ästhetik” (Herreweghe, Suzuki, Max u.a.). Es schadet nicht, aus beiden Arten eine Aufnahme zu besitzen. Schließlich handelt es sich hier nicht um Werturteile, sondern um eine praxisorientierte Auswahl für Hörer, die intensiv zuhören. Da gibt es Situationen, wo viel Gefühl und breite Ruhe genau das Richtige ist, und Situationen, wo ein schlanker, beweglicher Ton mehr das Gemüt anspricht.

Auch die Interpreten der “Neuen Ästhetik” neigen zur historisierenden Praxis, das heißt, die Musik mit den “historischen” Mitteln der Bach-Zeit aufzuführen. Das sind für ungeübte Ohren eigenartige Klänge, wenn statt der Altistin ein Counter-Tenor singt, also ein Mann mit Kopfstimme “herumnäselt”. Meistens geht dabei die Nähe des Erlebens verloren, es entsteht kühle bis sterile Distanz. In solchen Fällen suche ich dann die “romantische” Interpretation...

Wer es sich leisten kann, sollte ruhig die Gesamteinspielung der Kantaten mit Karl Richter, München wählen. Das ist ein unerschöpflicher Vorrat mit Schätzen, die nach und nach entdeckt sein wollen. Dies ist nach meiner Erfahrung die schönste (romantische) Gesamtaufnahme der Kantaten. Für den “neuen Bach” warte ich auf die Gesamtaufnahme mit dem Bach-Collegium Japan/Suzuki, die im Werden begriffen ist. Lieber noch wäre mir eine Gesamtaufnahme mit Herreweghe, aber das macht er wohl nicht. (Die von Gardiner kann ich nicht empfehlen, es klingt nach Schnelleinspielung, perfekt, aber seelenlos. Und Koopman ist für meine Ohren unerträglich.)
Übrigens, bei den Kantaten stimmt die Nummer der Kantate mit der Werknummer (BWV) überein. Also z.B. Kantate 131 = BWV 131.

A. Vokalwerke
(gesungene Musik)
 

empfohlene Aufnahme
Leider gelten die Bestellnummern auf meinen CDs heute nicht mehr, darum lösche ich sie nach und nach. Suchen Sie im Netz nach Werk und Namen der Interpreten. Im Gebrauchtmarkt helfen auch die Bestellnummern noch.

 

1. Weihnachtsoratorium BWV 248
Referenzaufnahme

Karl Richter, Münchener Bach-Chor & Orchester / Fritz Wunderlich, Janowitz, Ludwig, Crass (1965)
CD: Deutsche Grammophon
 

2. Matthäuspassion BWV 244 Referenzaufnahme für die große Seele.

Eugen Jochum, Concertgebouw Amsterdam / Haefliger, Berry, Giebel, Crass, van Kesteren (1965)
CD: Philips

3. Magnificat BWV 243

Karl Richter, Münchener Bach-Chor & Orchester / Stader, Haefliger, Fischer-Dieskau, Töpper (1962)
CD: Deutsche Grammophon

 

Philippe Herreweghe, La Chapelle Royale usw./ Schlick, Mellon, Lesne, Crook, Cooy
CD: Harmonia Mundi France

4. Motette ”Jesu meine Freude” BWV 227

René Jacobs, Akademie für Alte Musik Berlin
CD: Harmonia Mundi
 

 

Hartwig Eschenburg, Rostocker Motettenchor
CD: Capriccio
 

 

Philippe Herreweghe, La Chapelle Royale
CD: Harmonia Mundi France
 

5. Kantate 21:
”Ich hatte viel Bekümmernis”

Philippe Herreweghe, La Chapelle Royale
CD: Harmonia Mundi France
 

für das Duett der Seele mit dem Freund (”Ach Jesu meine Ruh / Komm mein Jesu und erquicke”) empfehle ich diese einzigartige Aufnahme:

Karl Richter, München/ Fischer-Dieskau, Mathis
(Teil der Gesamtaufnahme)
CD: Deutsche Grammophon
 

6. Kantate  4
”Christ lag in Todesbanden”

Karl Richter, München (romantisch)
(Teil der Gesamtaufnahme)
CD: Deutsche Grammophon
 

 

Masaaki Suzuki/ Bach Collegium Japan
CD: BIS Neue Ästhetik)
 

7. Kantate 82 ”Ich habe genug”
Auszug: ”Ich habe genug / Schlummert ein, ihr matten Augen”
Elly Ameling Notenbüchlein Cover

Geheimtipp Elly Ameling (sopran)
“Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach”
CD: Deutsche Harmonia Mundi
Diese Platte enthält neben (weniger interessanten) Instrumentalstücken Lieder aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach, die einzigartig schön interpretiert sind von der engelsgleich singenden Sopranistin Elly Ameling.

 

8. Kantate 131
”Aus der Tiefe rufe ich Herr zu Dir”

Philippe Herreweghe, Collegium Vocale
CD: Virgin Classics
 

9. Kantate 93
”Wer nur den lieben Gott läßt walten”

Philippe Herreweghe, Collegium Vocale
 

10. Kantate 107 ”Was willst du dich betrüben”

Philippe Herreweghe, Collegium Vocale
CD: Virgin Classics
 

11. Kantate 140
”Wachet auf, ruft uns die Stimme”
Referenzaufnahme

Karl Richter, Münchener Bach-Chor & Orchester Stader, Haefliger, Fischer-Dieskau, Töpper (1962) Auf dieser CD ist auch das Magnificat!
CD: Deutsche Grammophon

12. Kantate 106 ”Gottes Zeit / Actus tragicus”
Referenzaufnahme

Karl Richter, Münchener Bach-Chor & Orchester
CD: Deutsche Grammophon
Teil der Gesamtaufnahme)

13. h-moll-Messe BWV 232

John Eliot Gardiner, The Monteverdi Choir
CD: Archiv
Hermann Max, Rheinische Kantorei, Das kleine Konzert (!!!!!!!!!)
 

für das ”Agnus Dei” die Referenzaufnahme:

Helmuth Rilling, Bach Collegium Stuttgart
(mit Julia Hamari, Alto) 
CD: CBS

 

 

B. Instrumentalwerke

empfohlene Aufnahme
 

1. Brandenburgische Konzerte
BWV 1046 - 1051 (6 Konzerte) Referenzaufnahme

Neville Marriner, Academy of St.Martin-in-the-Fields 1980 (Szeryng, Petri, Rampal)
2CD: Philips

1a. Bearbeitung für drei Gitarren
(Konzerte Nr. 2,3,5,6)

Amsterdam Guitar Trio 
CD:  BMG/RCA

2. Cembalokonzerte (beliebige Auswahl)
BWV 1052 - 1065  (14 Konzerte)

Karl Münchinger, Stuttgarter Kammerorchester
3CD: Intercord Nr. INT 820.737 / 820.738 / 820.767
 

3. Violinkonzerte BWV 1041, 1042, 1043

Yehudi Menuhin, Bath Festival Orchestra (1960) CD: EMI: Nr. CDZ 25 2185-2

oder:  Henrik Szeryng/Neville Marriner!
 

4. Klaviertranskriptionen (Toccata und Fuge d-moll, Jesus bleibet meine Freude, Wachet auf ruft uns die Stimme, Chaconne, Ich ruf zu Dir u.a.)
Referenzaufnahme !!!!!!!!!

Tatjana Nikolajewa, Klavier (1991)
CD: Mezhdunarodnaya Kniga, inzwischen über andere Labels
 

4a. Klaviertranskriptionen

Wunderschöne neuere Aufnahmen gibt es mit
Angela Hewitt, Hamish Milne, David Fray, Murray Perahia, Evgeni Koroliov (!)
viele gibt es bei Hyperion

5. Englische Suite Nr. 2 und 3 (BWV 807, 808)

Ivo Pogorelich, Klavier solo
CD: Deutsche Grammophon Nr. 445 573-2
 

6. Das Wohltemperierte Klavier,
Teil 1 und 2
 

Referenzaufnahme (große Tiefe und Klarheit):
Tatjana Nikolajewa, Klavier (1991)
4 CD: Mezhdunarodn. Kniga: MK 418042 und 418043

alternativ: Friedrich Gulda (er spielt dynamischer)
 

7. Orgel: Toccata und Fuge d-moll
BWV 565
absolute  Referenzaufnahme!

Daniel Chorzempa, De Bovenkerk (!) 1982
CD: Philips Nr. 410 038-2 oder 432 620-2
 

8. Orgelwerke aus der Thomaskirche
(BWV  542, 547, 565, 572, 639, 645)
 

Hannes Kästner, Schuke-Orgel,  Leipzig
CD: Capriccio Nr. 10 035
sehr schöne Aufnahme

9. Wer sich mehr mit den Orgelwerken Bachs beschäftigen will, dem sei die Gesamteinspielung mit Wolfgang Stockmeier an verschiedenen Kreienbrink-Orgeln empfohlen. Die 17 CDs gab es äußerst günstig bei Zweitausendeins in Frankfurt. Eine sehr gute Einspielung, auch unter Kennern!

Schöne Orgelwerke im allgemeinen sind z.B.: Triosonaten BWV 525  527, Concerto Es-Dur BWV 597,  Präludium und Fuge c-moll BWV 549 und in Es-Dur BWV 552, Toccata und Fuge d-moll BWV 538.
 

10. Sonaten und Partiten für Violine solo
BWV 1001 bis 1006
absolute Referenzaufnahme!!!

Shlomo Mintz, Violine
CD: Deutsche Grammophon Nr. 413 810-2
 

11. Bearbeitungen für Trompete und Orgel
Air, Ave Maria, Wachet auf, Jesus bleibet meine Freude, und vieles andere, auch andere Komponisten.
 

Maurice André, Trompete (1978-1982)
CD: EMI Nr. CDM 7 690 622
Eine sehr schöne, meditative Einspielung mit herrlich weichem Klangbild.
 

12. Sechs Cello-Suiten
BWV 1007 - 1012 Referenzaufnahme
 

Pierre Fournier, Cello solo
CD: Deutsche Grammophon Nr. 419 359-2
 

13. Sampler (Werbeplatte)

sehr empfehlenswert    
 

zur edition bachakademie von Helmuth Rilling,
mit umfangreichem Büchlein, enthält neben 13 verschiedenen Musikstücken eine Biographie und das gesamte Bach-Werkeverzeichnis.
CD mit Buch: Hänssler Nr. CD 92.900
 

14. ”Toccata und Fuge - Die schönsten Melodien von Bach”,

Werbeplatte der Deutschen Grammophon Gesellschaft, schöne Zusammenstellung  CD: Deutsche Grammophon Nr. 463 028-2

 

15. Flötensonaten BWV 1030 - 1035 wunderschöne Aufnahme

Michala Petri, Blockflöte / Keith Jarrett, Klavier
CD: BMG/RCA Nr. 09026 612 742
 

Weitere beliebte Werke:
 

Italienisches Konzert BWV 971 (Klavier),  Oboenkonzert d-moll BWV 1060
 

 

 





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C.  Allgemeine Empfehlungen für das Hören
     von Johann Sebastian Bach

Hören Sie sich wenige ausgewählte Stücke zwei oder drei Mal direkt hintereinander an.
Durchforschen Sie mutig eine CD. Überspringen Sie Stücke, die Sie überhaupt nicht ansprechen. Warten Sie nicht, bis das Unangenehme vorüber ist, denn bis dahin ist Ihr Ohr bereits erschöpft.

Hören Sie nicht zuviel Bach am Stück.

Machen Sie sich kleine Notizen (Zeichen) in der CD-Box, welche Stücke Sie besonders ansprechen, damit Sie, wenn Sie die Platte beim nächsten Mal in die Hand nehmen, sich an die letzte Hör-Erfahrung erinnern. Sie werden staunen, wie Ihnen das hilft, “Ihre” Musik zu finden!

Gute Interpreten für Geistliche Werke sind z.B.
- Karl Richter, Eugen Jochum, Helmuth Rilling (romantisierende Deutung)
- Philippe Herreweghe, Hermann Max, Bach Collegium Japan (Neue Ästhetik)

Gute Orgeleinspielungen finden Sie z.B. mit
- Daniel Chorzempa, Hannes Kästner, Wolfgang Stockmeier, Felix Friedrich

Gute Klaviereinspielungen finden Sie z.B. mit
- Tatjana Nikolajewa (alles was Sie bekommen können; sie ist der absolute Geheimtipp für Bach...),
- Murray Perahia (Danke für den Tipp!!), Ivo Pogorelich, Angela Hewitt, Evgeni Koroliov (sagenhaft schön!), Alfred Brendel.
Etwas ältere, sehr ruhige Aufnahmen gibt es mit Rosalyn Tureck.
(Ich empfehle bewusst nicht den vielgerühmten Glenn Gould, er ist ein kalter Techniker, seelenlos und schwindelerregend perfekt. Für intellektuelles Hören ein Hochgenuss, doch ohne Tiefgang für die Seele.)

Gute Aufnahmen mit Violine bieten Ihnen z.B.
- Shlomo Mintz, Yehudi Menuhin, Henrik Szeryng, Itzhak Perlman


Gute Aufnahmen mit Cello schenken Ihnen z.B.
- Pierre Fournier, Maurice Gendron

 Ausgewogene Orchesteraufnahmen finden Sie z.B.  bei
- Neville Marriner (!), Helmut Rilling (die neueren Aufnahmen), I Musici


Das Siegel von Bach

Weitere Hinweise finden Sie auf meiner Seite über Johann Sebastian Bach.

Drucken Sie sich den Text aus!
Zum online-Lesen ist zuviel Information darin.



 



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